„Genannt Gospodin“ von Philipp Löhle
Premiere: 28. November 2012
Für den von Finanzkrisen angewiderten Zeitgenossen könnte die Utopie einer autarken Existenz ohne Geld etwas Verlockendes haben. In dem 2007 in Bochum uraufgeführten Stück, das in diesem Jahr auch in Avignon vorgestellt wurde, kämpft ein moderner Don Quichotte, genannt Gospodin, gegen die Windmühlen des kapitalistischen Gesellschaftssystems. Als Philipp Löhle einmal aus dem Supermarkt kam, sah er einen Mann mit einem Lama. Damit war die Grundmetapher für das Stück geboren. Nicht der Supermarkt, sondern das Lama soll Gospodins Lebensgrundlage sein. „Ich habe mir eine Einnahmequelle gesucht, die mich unabhängig außerhalb jeder Arbeitsmühle angenehm antikapitalistisch überleben lässt.“ Gerade in einem in prekären Verhältnissen lebenden sozialen Umfeld, in dem die Abhängigkeit vom Geld besonders groteske Züge annimmt, wird Gospodin mit seinem Versuch einer autarken Existenz zum unverstandenen Außenseiter.
Den Förderpreis des Bundesverbandes der Deutschen Industrie verdankt das Stück wohl nicht zuletzt seinem überraschenden Ende.
Ensemble
Gospodin | Jakob Straub |
Annette | Sylvia Seminara |
Andi | Nicola Armando Liguori |
Norbert | Angelika Homburger |
Sylvia | Margret Schröder |
Mutter | Gertraud Hauswald |
Hajo | Lothar Rauchfuß |
2 Frauen vom Supermarkt | Vroni Bösch, Doris Binder |
Inszenierung | Sandra und Jost Schneider |